Mittwoch, 21. Mai 2014

21. Mai, Atkins


Nach einem ausgedehnten Bummel ueber die Trail Days in Damascus ging's letzten Freitag zurueck in die Wildnis. Aufgrund der ausgiebigen Regenfaelle der letzten Tage musste ich das erste Mal eine offizielle Appalachian Trail Umleitung laufen, da es einen Teil des Weges weggeschwemmt hatte. Ein ebensolcher Regenschauer beendete an diesem Abend unsere gemuetliche Lagerfeuerrunde - zum Glueck waren da die wichtigen Dinge wie Kochen, Essen, Zeltaufbauen bereits erledigt.
Auf die Gewitter folgte das naechste Wetterphaenomen und zwar der "Blackberry Winter". Aehnlich den Eisheiligen gibt's auch hier im Mai immer eine Kaelteperiode und zwar wenn die Brombeeren anfangen zu bluehen, womit auch schon der Name erklaert waere. Natuerlich waren wir in der Kaelte gerade auf den beiden hoechsten Bergen Virginias unterwegs - Whitetop Mountain und Mount Rogers. Ich bin das erste Mal seit vier Wochen wieder in Langarmshirt und Fleecejacke gewandert. Morgens war Frost auf dem Zelt und das Olivenoel in meinem Essensbeutel eingefroren... Ok, es hing auch die ganze nacht wegen der Baeren im kalten Wind auf einem Baum.
 In der Gegend um Mount Rogers gibt es wilde Ponies und wir hatten das Glueck eine Herde mit zwei Fohlen aus naechster Naehe zu sehen. Ausserdem gibt's dort auch einen Felsentunnel mit dem bezeichnenden Namen "Fat Man Squeeze". Nun, nach 500 Meilen ist niemand mehr 'fat" hier und das einzige was somit gequetscht wurde, waren unsere Rucksaecke, ansonsten sind wir alle problemlos durchgekommen.
Gestern abend nochmal ein besonderes Highlight und zwar habe ich in einem Shelter uebernachtet, der gleich neben einem Nationalpark-Besucherzentrum liegt. Von dort aus kann man einen Pizzaservice anrufen und sich Pizza liefern lassen. Eine sehr willkommene Abwechslung zu Pasta und Reis-Fix:



 Heute kleiner Zwischenstopp in Atkins, morgen noch gemuetliches Pancake Fruehstueck und dann geht's wieder in den Wald.

Und noch ein paar Bilder der letzten Tage:

Impressionen von den Trail Days in Damascus:

Diese nette Dame hat mir meinen Pony wieder auf vernuenftige Laenge gestutzt 




Zurueck auf dem Trail:
Wasserholen kann manchmal ziemlich aufregend sein


Im Anstieg  zu Whitetop Mountain
Shelter am Mount Rogers

Wilde Ponys am Mount Rogers:


 


6 Kommentare:

  1. Hi Tanja
    Deine Frisur sieht doch richtig gut aus. Hast du die ganze pizza aus dem karton auf dem Foto alleine verdrückt???
    Liebe Grüße und danke für deine Glückwünsche zum Geburtstag
    Evi

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    1. Hallo Evi ,
      Nein, ich habe mir diese sehr gute Tomaten, Oliven und Sardinien Pizza mit meiner Mitwanderin " strawberry" geteilt. Dazu gab's noch einen Salat. Strawberry macht leider gerade erkaeltungsbedingt trailpause.

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  2. Liebe Tanja,
    Ein netter Mensch wie Du zieht halt auch immer wieder andere nette Menschen an. Bist Du noch mit den beiden ruestigen Rentnern unterwegs?

    Habe eben Robert deinen Blogeintrag von gestern vorgelesen. Er ist sehr beeindruckt (wir wir alle!)! Meine Nachbarin Tracy fraegt auch immer wieder nach Dir, wenn ich sie treffe. Sie und ihr Mann Matt machen sich uebrigens in ein paar Tage mit ihren beiden Kindern auf eine mehrwoechige US-Reise mit (Riesen-)Camper. Das machten sie vor 4 Jahren auch schon mal. Jetzt ist Teil 2 dran. Sie wird auch ein Blog ueber ihre Reiseerfahrungen schreiben. Bin schon gespannt.

    Robert moechte übrigens wissen, ob Du im Rueckblick und mit deinen jetzigen Erfahrungen irgendetwas anders machen wuerdest in Vorbereitung auf deinen AT Hike. Wenn Du mal viel Zeit hast und gut ausgeruht bist, schreib doch mal was dazu, ok?.

    Wie geht's Tina?

    Ich bin in zwei Tagen auf den Weg nach D. Kaum zu glauben, wie schnell die Zeit verging seit Du Deinen kurzen Zwischenstop bei uns in ATL eingelegt hast. Ich hoffe, wir sehen uns in D!
    Herzlichst,
    Birgit

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    1. Hallo Birgit ,
      Ich hoffe, ihr seid mittlerweile gut in Deutschland angekommen. Noch Allgäu oder schon dahoam in der Oberpfalz?
      Leider ist es mir nicht gelungen, den blog auf Dauer zweisprachig zu schreiben (sorry Robert und Tracy ), aber das nimmt einfach zuviel Zeit in Anspruch.
      Tina ist wieder zurück auf dem trail und lernt auch jede Menge nette neue Leute kennen. Mein "Kernteam" sind nach wie vor miracle und hydro, die letzten Tage war auch noch ein kanadische Paar mit von der Partie.
      Zu Roberts Frage: im wesentlichen wurde ich nichts anders machen. Natürlich kann man über jeden ausruestungssgegenstand stundenlang diskutieren... Ich glaube, ich habe eine gute Balance zwischen Komfort und gewicht gefunden. Einige warme Sachen, die ich hoffentlich nicht mehr brauche, werde ich jetzt dann mal vorausschicken. Da sind die Amerikaner klar im Vorteil, da wird ständig Ausrüstung nach hause geschickt und die family schickt dann was neues.
      Ansonsten finde ich es auch gar nicht schlecht, erst einmal die Hälfte des Weges zu laufen. Es ist schon sehr anstrengend und nach 6 Monaten am Stück wären meine Füsse wahrscheinlich breiter als lang. Andererseits wird es auch traurig werden, sich einfach auf halben Wege zu verabschieden.
      Ich hoffe, wir sehen uns in Deutschland, es gibt viel zu erzählen.
      LG aus Virginia,
      Tanja

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  3. Hallo Tanja,

    gestern waren wir zum Abschluss noch einmal beim Adam beim Frühjahrsbesen.
    Vielleicht klappt es ja im Herbst mal wieder gemeinsam.
    Übrigens das mit dem eingefrorenem Olivenöl bezweifelt der Chemiker sehr stark.
    Bist du dir sicher was den Aggregatszustand angeht?
    Streichle nicht den Bären!
    Gruß
    A&J

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    1. Hallo Anke ,
      Ich habe Chemie ja nach einem Jahr wieder abgelegt und das aus gutem Grund. Also, wenn man eine halb volle olivenoel Flasche auf den kopf stellt und das oel bewegt sich nicht, wie bezeichnet das dann der Chemiker? Super-sulzig ?
      Das muss auf jeden Fall klappen mit dem herbst-besen!
      LG.
      Tanja

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