Donnerstag, 5. Juni 2014

5. Juni, Basislager Harrisonburg

Basislager? Zusammen mit meinen beiden amerikanischen Mitwanderern Miracle und HYydro wohne ich nun fuer eine Woche in einer Ferienwohnung. Diese hat uns Miracles Frau Susan organisiert. Susan war die ersten 300 Meilen auch mit auf dem Trail, hatte dann aber genug vom Waldleben. Sie faehrt uns dann die naechstem Tage zum Trail und holt uns dann abends nach verrichteter Wanderarbeit  wieder ab. Es gibt also abends eine Dusche und ein richtiges Bett ! Da meine Tage auf dem Trail langsam zu Ende gehen, ist das vielleicht eine  ganz gute Wiedereingliederungsmassnahme. Nicht dass ich in Ingolstadt mich und meine Klamotten weiterhin im Fluss wasche und abends meine Isomatte auf dem Balkon ausrolle.   Gestern haetten es eigentlich einfache 20 Meilen von Cloverdale nach Buchanan werden koennen.  Gemuetliche Serpentinen, knieschonender weicher Waldboden. Gegen Mittag dann ein kleiner Regenschauer, anschliessend war's dann wie Wandern im Dampfbad, aber das Beste kam noch: Auf den letzten 1,5 Meilen hat uns noch Gewitter mit waschstrassen-aehnlichen Regenfaellen und Hagel erwischt. Zumindest habe ich waehrend des Gewitters meine erste Schildkroete auf dem Trail gesehen. Da sich der Weg in einen kleinen Fluss verwandelt hatte, hat sie sich offensichtlich sehr wohl gefuehlt. Im Gegensatz zu uns begossenen Pudeln...  Meinen ersten Baeren habe ich gestern wieder knapp  verpasst. Der Wanderer vor mir hat ihn gesehen, bis ich dann angeschnauft kam, war der Baer nur noch lautes Aesteknacken im Unterholz. Und noch eine Tiergeschichte zum Abschluss: An sich finde ich es ja sehr schoen, hier nicht von einem Wecker sondern von Vogelgezwitscher geweckt zu werden. Dann  gibt's aber einen Vogel namens  Whipperwill, der nicht zwitschert, sondern immer wieder die gleiche Tonfolge von sich gibt. Klingt eher wie ein nerviger Klingelton. Und das posierliche Tierchen ist nachtaktiv.  Vor einigen Tagen hatte ich einen dieser Piepmaetze in unmittelbarer Naehe des shelters sitzen . Um zehn hat er angefangen zu singen bis nach Mitternacht. Und um vier ging' s wieder los.  Dann habe ich auch den Eintrag im  Shelterbuch  verstanden : "would somebody please shoot the Whipperwill?"  Ich hab dann "yes please" druntergeschrieben.

1 Kommentar:

  1. Hallo Tanja,

    wir sitzen gerade bei sommerlich heißen Temperaturen und kühlem Weißwein auf der Terrasse. Wir haben auch so einen "Whipperwill", der heißt bei uns Turteltaube. Leider ist das Abschießen verboten.
    Schade, dass du den Bären nicht mehr gesehen hast, aber vielleicht hat das ja auch sein Gutes. Lass seine Beute ruhig vor dir her wandern und streichle lieber die Schildkröte, es sei denn es ist eine Schnappschildkröte.
    Genieß deine restlichen Tage als "Wanderarbeiterin"!
    Grüße
    A&J

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